Poker-Ratgeber.de Poker Ratgeber Poker Ratgeber: Hier kannst du das Poker spielen lernen!

So kannst du die Pokerhand deines Gegners lesen!

Pokerhand lesenPoker ist ein sehr populäres und facettenreiches Kartenspiel und eine gesunde Mischung aus Glück, Strategie aber auch Psychologie.

Es gibt verschiedene Varianten des Poker- Spiels die jedoch für jedermann leicht zu erlernen sind. Im folgenden liest du eine Zusammenfassung der besten Tipps und Regeln die du brauchst um Poker Hände optimal lesen zu können und so zu einem großartigen Pokerspieler zu werden.

Die große Kunst des Spiels Poker ist es, die Poker Hände der Gegner lesen zu können. Beim Poker Handlesen sind verschiedene Punkte zu beachten. Wenn du dich an diese Punkte hältst und sie dir während des Spiels immer wieder ins Gedächtnis rufst, bist du derjenige am Tisch, dessen Gesicht ein Pokerface beweist und den anderen Spielern überlegen ist.

Spiegel-Denken

SpiegeldenkenZunächst ist wichtig das du beim Lesen der Poker Hand nicht davon ausgehst, das dein Spielgegner so spielt wie du selber. Jeder hat seine eigenen Strategien.

So erwarten zum Beispiel viele Spieler von Ihren Gegnern, das sie in einem Spot oft bluffen, weil sie selber häufig geblufft haben. Dieses Verhalten, das man Spiegel-Denken nennt ist aber genau das Falsche. Besser machst du es, wenn du dich an dem Limit orientierst, das die meisten Gegner tendenziell verwenden.

Hier ein Beispiel dazu: Wenn du am BU sitzt und das Openraise eines Lags im CO gecallt hast, hat dein Gegner Flop und Turn gebettet und overbettet, so den River. Einige Spieler würden in diesem Spot die Range des Gegenspielers so einschätzen wie ihre eigene und overbetten selber viel als Bluff.

Gleichzeitig denken sie das auch von ihrem Gegner und würden dann callen. Wenn du in dieser Situation aber selten als Bluff overbettest, gehen die Gegner davon aus, das du eine bessere Hand oder ein Set hast und werden folden.

Am besten ist es also, wenn du diesen Fehler vermeidest und dich auf die Tendenzen der Gegner auf deinem Limit konzentrierst. Da Spieler überwiegend so gut wie nie als Bluff overbetten und eine große Range aus Straights und Sets haben solltest du in dieser Situation folden.

Dies ist der erste Tipp den du befolgen solltest wenn Du das große Geheimnis vom Poker Hand lesen lüften möchtest. Du musst lernen Infos über den Gegner, Gemeinschaftskarten und Erfahrungen zu verwerten. Dann bist du in der Lage innerhalb des Spiels richtige Entscheidungen zu treffen, eine Poker Hand durchschaubar zu machen und somit Spiele zu machen, in denen die Erwartungen höher sind.

Warum ist das so wichtig?

Wenn du die Karten all deiner Gegenspieler sehen könntest, würdest du jedes Mal gewinnen, wenn du deine Hand anders spielst, als du sie gespielt hättest wenn du keine Gegnerkarten sehen könntest.

Wenn du die Karten all deiner Gegenspieler sehen könntest, würdest du jedes Mal verlieren, wenn du deine Hand genauso spielen würdest als wenn du keine Gegnerkarten sehen könntest. Umgekehrt bedeutet das aber auch das deine Gegner sich auch so verhalten würden.

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Du musst auf Betsize-Tells achten!

BetsizeDurch die Betsize des Gegenspielers bekommst du Infos über seine Handstärke. Eine Handstärke zu kennen ist wichtig um eine Poker Hand möglichst perfekt durchschauen zu können.

In der Regel kannst du davon ausgehen: Große Bet = starke Hand. Du kannst die Range deines Gegenspielers besser und genauer einschätzen wenn du weißt für welche Hände er welche Betsize wählt. Dazu solltest du wissen, dass eine Menge Spieler die Betsize von Ihrer Handstärke abhängig machen.

Das sieht im folgenden ungefähr so aus:

  • Zum Beispiel bei second Pair oder Toppair weak Kicker betten sie 1/2-2/3 Potsize. Das ist eine mittelstarke Hand.
  • Zum Beispiel bei Toppair, Topkicker oder Overpair betten sie 3/4 Potsize. Das ist eine starke Hand.
  • So betten sie mit Nuts eventuell Potsize oder auch noch mehr.

Achte also darauf das du, wenn dir bei einem Gegenspieler so ein Betsize-Tell auffällt, umgehend eine Note machst oder es dir merkst und vermehrt raist, wenn er kleiner betten sollte. Er wird oft gegen deine Aggression folden mit seiner schwachen Range.

Value-zu-Bluff-Ratio

Value-zu-Bluff-RatioWenn du erfolgreich Poker Hände lesen möchtest, ist die Value-zu-Bluff-Ratio, eine weitere wertvolle Anwendung die du beachten solltest.

Die Value-zu-Bluff-Ratio gibt dir die Möglichkeit zwei Konzepte zu verknüpfen: Handkombos und Trichterprinzip. Sie zeigt dir, welches Verhältnis die Range des Gegenspielers Bluffs und Valuehands beinhalten und gibt dir Informationen um entscheiden zu können wann du am besten callen oder folden solltest.

Damit du die Value-zu-Bluff-Ratio berechnen kannst, teilst du die Bet-Range des Gegners auf: In einer Value-Range und eine Bluff-Range.

Wenn ein Gegner bettet und von einer schlechteren Hand gecallt werden will, ist das die Value-Range. Wenn dein Gegner bettet damit du eine bessere Hand foldest, ist das die Bluff-Range.

Um zu einem Ergebnis zu kommen musst du die Anzahl der Kombos von beiden Ranges herausfinden und dann die Anzahl der Valuehand durch die Anzahl der Bluffs teilen. Das heißt also:

Value-zu-Bluff-Ratio= Valuehands / Bluffs

Hier ein Beispiel dazu: Dein Gegner Valuebettet 60 Kombos und blufft mit 30 Kombos. Die Value-zu-Bluff-Ratio beträgt 60/30, also 2:1. Bedeutet hier, das dein Gegner pro Bluff zwei Valuehände einsetzt oder eben doppelt so viel valuebettet wie er blufft.

Übe diese Berechnung so oft wie möglich. Sie ist für deine Entscheidungen eine wichtige Grundlage. Das ist besonders beim River der Fall, bei dem folgende Regel gilt: Wenn beim River die Value-zu-Bluff-Ratio kleiner als die Pot Odds ist, kannst du immer callen wenn du eine Hand hast, die Villains Bluffs schlägt. Du bekommst Pot Odds von 2:1 wenn dein Gegner am River Potsize bettet.

Du kannst immer callen, wenn du eine Hand hast die seine Bluffs schlägt, wenn die Value-zu-Bluff-Ratio 2:1 oder weniger beträgt. Wenn der Gegenspieler am River 1/2- Potsize bettet (oder auch weniger) würde auch eine Value-zu-Bluff-Ratio von 3:1 oder weniger ausreichen, damit du profitabler callen kannst, beim Einsatz eines Bluffcatchers.

In erster Linie solltest du eine Value-zu-Bluff-Ratio am River in Betracht ziehen, da die Hände deines Gegners am Turn und Flop aus der Bluff-Range oft noch viel Equity haben und die Hand nur schwer abschätzbar ist, weil die Hand deines Gegners noch so groß ist.

Das Erstellen von Notes

Notiz erstellenDu hast Informationen über die Preflop- und Postflop-Spielweise eines Gegners gesammelt, indem du Showdowns ausgewertet hast.

Damit du diese Infos aber auch schnell und sinnvoll nutzen kannst, ist es hilfreich, wenn du sie systematisch in Notes festhältst. Praktische Abkürzungssysteme und ein strukturiertes Template fördern dabei die Lesbarkeit und unterstützen dich bei der Suche nach der richtigen Note.

Das Einfachste ist es, wenn du dir ein Note-Template erstellst. Dies kannst du im Vorfeld machen um eine Kopiervorlage für die Zukunft zu haben, damit deine Notes immer gleich aussehen, übersichtlich un leicht lesbar sind und du sie immer in der gleichen Struktur aufschreiben kannst. Folgende Informationen sollte eine Note enthalten:

Beschreibung der Aktionen deines Gegners, Schlussfolgerung, Hypothese und Adaption.

Wie bereits erwähnt sind Abkürzungen in Notes auch ein wichtiger Aspekt. Sie geben dir die Möglichkeit deine Notes schnell lesen und verstehen zu können. Du hast während eines Spiels nur wenig Zeit zum Lesen.

Daher sollte dein System gut funktionieren und leicht verständlich sein. Wie nun deine Notes aussehen und welche Abkürzungen du verwenden möchtest, bleibt dir überlassen. Um eine Notes und Spielstatistiken zu erhalten, lohnt sich der Kauf eines Pokertrackers auf jeden Fall.

Notes nach Situationen ordnen

Da Notes schnell unübersichtlich werden wenn die Informationsmenge steigt, ist ein System sinnvoll das die Notes nach Situationen ordnet. Dabei geht es um Situationen wie zum Beispiel wenn dein Gegner der Preflopaggressor in einem single raised Pot ist oder der Gegner ein Openraise gecallt oder gelimpt und dann gecallt hat.

Diese Kategorien kannst du als Überschrift verwenden und alle darunter stehenden Notes einordnen oder vor jede Note ein Kürzel zur Situation erfassen. Wenn du also zum Beispiel geopenraised hast und dein Gegenspieler gecallt hat, kannst du dir alle Notes zur Call Situation durchlesen und hast somit schnell deine passenden Informationen gefunden.

Am Spielende kannst du dann vergleichen, ob du zu einem Gegner mehrere gleiche oder ähnliche Notes gesammelt hast und diese dann zusammenfassen.

Die Höhe des Einsatzes

Pokerchips EinsatzEin weiterer wichtiger Aspekt beim Poker Hände lesen ist es die Höhe des Einsatzes des Gegners zu beachten. Da es dazu aber keine Regel gibt, welche Höhe Stärke oder Schwäche bedeutet, solltest du ihn gut beobachten und dir notieren, welche Handlung welche Bedeutung hatte.

Meistens kann man davon ausgehen, das kleine Einsätze geleistet werden, wenn das Blatt schwach ist. Solltest du aber einen Gegner beobachten,der einen kleinen Einsatz gegen den PF-Aggressor setzt um dann mitzugehen oder zu erhöhen, solltest du vermerken, das seine kleinen Einsätze nicht unbedingt eine Schwäche bedeuten müssen.

Gegner die krumme Einsätze bringen, sind meistens starke Spieler. Ein solcher Gegner könnte den Schieber auf 1700 oder 1800 stellen, jedoch nimmt er sich die Zeit 1757 zu setzen. Wenn dir das auffällt, hast du in Zukunft eine Menge Geld gespart. Mache dir auch hier eine Note über den Einsatz. Auch wenn ein solcher Gegner schließlich doch eine schwache Hand hat, wirst du von deinen Notizen profitieren.

Timing

Timing beim PokerDu verbesserst dein Poker Handlesen auch, wenn du das Timing des Gegners beobachtest. Wenn er ohne Verzögerung schiebt, setzt, mitgeht oder erhöht, kann das ein Hinweis darauf sein, das die Entscheidung nicht besonders schwer war, aber generell ist es so, das eine sehr schnelle Handlung, auf eine sehr schwache oder sehr starke Hand hinweist.

Wäre die Hand des Gegners mittelstark, würde er wahrscheinlich länger überlegen, welches die beste Aktion ist und nicht umgehend handeln. Das Timimg kann dir auf verschiedene Weisen nutzen. Wenn der Gegner zum Beispiel schiebt und bei einem Continuationbet schnell mitgeht, weißt du, dass er eine schwache Hand mit einem Paar haben muss, da sie nicht viel Aggression aushalten kann.

Aus dem Grund ist er beim Flop schnell mitgegangen, weil seine Hand zu schlecht war zum Erhöhen aber zu gut um auszusteigen. Nun hättest du die Chance auch mit einer schwachen Hand einen Einsatz beim Turn zu mache,  um deinem Gegner den Pot zu nehmen. Du siehst also wieviel das Poker Handlesen mit dem Timing zusammen hängt und kannst es effektiv für dich nutzen.

Gemeinschaftskarten analysieren

Poker GemeinschaftskartenDie Gemeinschaftskarten legen zum großen Teil fest, welche möglichen Karten die Gegner haben können. Im ersten Flop gibt es eine breite Zahl an möglichen 2-Paar-Händen und Draws.

Im zweiten Flop gibt es keine Draws und auch insgesamt nur wenige starke Hände, die durch die Gemeinschaftskarten komplett sein würden. Hast du einen Gegner der beim ersten Flop aggressiv spielt, kannst du nur schwer ableiten welches Blatt er hält. Spielt er beim zweiten Flop aggressiv, kannst du daraus schließen, das er eine starke Hand hat oder aber blufft.

Wenn du die Range der Gegnerhand auf dem Flop bestimmt hast, kannst du die Poker Hand auf dem Turn recht leicht lesen. Die Turn-Karte verbessert die Gegnerhand oder verschlechtert sie. Hände können sich auf dem Turn wie folgt verbessern:

Ein Draw wird vollständig. Ein geflopptes Paar wird zu Two-Pair oder Trips. Der Gegenspieler kann ein Paar bekommen. Der Gegenspieler kann einen zweiten Draw bekommen. Das Board kann für eine fertige Hand ungefährlicher werden.

Poker Psychologie

Psychologie beim PokerPoker Hände lesen hat auch etwas mit Psychologie zu tun. Diese hat wiederum zwei wichtige Aspekte. Das Verstehen von Wesenszügen und Motiven der Gegner ist das eine, denn je mehr du über diese mentalen Tells weißt, desto mehr kannst du sie nutzen.

Das Zweite und sehr wichtige ist es, dass eigene Mindset zu verstehen. Poker ist ein Spiel bei dem man alles richtig machen und trotzdem verlieren kann. Viele Spieler haben damit ein Problem.

Betrachten wir aber die reine psychologische Seite eines Spielers, so lässt sich seinem Verhalten schon einiges entnehmen. Sein Körper ist das Erste was reagieren wird. Im allgemeinen reagiert der Körper schon eine Sekunde bevor der Spieler ein Wort gesprochen hat. Auch Ärger oder Aufregung ist an der Körperhaltung zu erkennen.

Beobachtest du deinen Gegner gut, wirst du besonders viel aus seinen Augen lesen können. Auch diese setzen eine Sekunde vor dem Aussprechen eines Wortes ein. Dabei ist es wichtig darauf zu achten, in welche Richtung die Augen schauen.

Es ist nämlich in der Regel kein Zufall ob sie nach unten, oben, links oder rechts blicken, jedoch bei jedem Spieler anders. Wenn der Gegner zum Beispiel nach links sieht, wenn er an etwas denkt was er gesehen hat, kann das heißen, das er echt eine gute Hand hat, wenn er nach einem Flop setzt und dabei nach links blickt.

So können auch andere Körperteile Informationen geben. Ein gespitzter Mund kann ein Anzeichen von Verärgerung sein. Ein ans Ohr fassen gibt oft Auskunft über Schwäche oder Verärgerung.

Genauso wichtig ist es aber auch, das du deine eigene Körpersprache kontrollierst damit deine Gegner dich nicht so leicht durchschauen können. Kommst du in eine Situation die dich ärgert, atme tief ein und aus um ruhiger zu werden oder stelle dir eine Situation vor in der du dich wohlgefühlt hast. Setz dein Pokerface auf!

Wie du siehst spielen beim Poker viele Faktoren eine Rolle. Mit den Ratschlägen die dir hier gegeben wurden, wirst du dein Spiel nach und nach und mit etwas Übung immer weiter verbessern können. Spiegel-Denken, Betsize-Tells, Value-zu-Bluff-Ratio, Notes erstellen und nach Situationen ordnen, Höhe des Einsatzes, Timing, Gemeinschaftskarten analysieren und die allgemeine Psychologie sind deine wichtigsten Helfer auf dem Weg zum Poker Hand Leser.

Je öfter du spielst und alle Regeln übst und anwendest umso schneller wirst du merken wie du sie nach und nach verinnerlichst und es dir bald leicht fallen wird die Karten deiner Gegner zu deuten und zu interpretieren.

Deine Gegner werden überrascht davon sein, in welch kurzer Zeit du dein Spiel verbessert hast und werden anfangen zu überlegen, was sie selber falsch machen. Sie kennen die wertvollen Tipps nicht, von denen du jetzt profitierst.

Vergiss auch nicht auf die Psychologie bzw. die Körperhaltung und Mimik einzugehen, die im letzten Teil ausführlicher erklärt worden ist. Das wird dir beim Poker Hand lesen weitere wertvolle Hinweise vermitteln, auf die du in Zukunft immer wieder und egal bei welchem Spieler zurückgreifen kannst.

Wir sind sicher, das dir dieser Artikel helfen wird, mit ein wenig Übung dein Pokerspiel zu verbessern und wünschen Dir viel Erfolg bei deinen Spielen.

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