Wenn du mit dem Poker Spiel beginnst, gibt es viele Begriffe, wie Poker Protection, die du kennenlernen musst. Ebenfalls gibt es Spielverhalten, die man erlernen sollte, um seine Fähigkeiten zu erweitern und die Chancen eines Gewinns zu erhöhen.
Hinter dem Begriff Poker Protection verbirgt sich auch ein bestimmtes Spielverhalten. Nuts, also die aktuell bestmögliche Hand, ist beim Pokern eher eine Seltenheit. In den meisten Fällen muss man sich beim Spiel mit einem gemachten Blatt begnügen.
Natürlich kann es vorkommen, dass die Gegner noch die Möglichkeit haben, ihr Blatt zu verbessern. Daher sollte der Spieler die Strategie benutzen, sein Blatt zu schützen. Was man genau darunter versteht und wie die Protection in unterschiedlichen Situationen angewendet wird, kannst du im Folgenden lernen.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Poker Protection?
Das englische Wort Protection bedeutet Schutz und hinter dem Begriff verbirgt sich die Strategie, das eigene Blatt zu schützen. Dabei setzt man die Wetten so groß an, dass die anderen Spieler ihre Odds nicht erhalten, wenn es zum Out kommt. Foldet der Gegenspieler und gibt seine Equity am Pot auf, so kannst du selbst einen größeren Anteil vom Pot erhalten.
Besonders, wenn man im Online Casino um Geld pokert oder seine Chancen gegenüber den anderen Spielern am Pokertisch verbessern möchte, sollte man sich damit beschäftigen, wie man sein Pokerblatt schützt. Wie das genau geht klärt dieser Artikel im weiteren Verlauf.
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Beispiel 1: Slowplay birgt Gefahren
An diesem Beispiel kannst du erkennen, dass es gefährlich sein kann, bei einem guten Blatt ein Slowplay vorzunehmen. In unserem Beispiel hast du als Spieler A-A, während auf dem Flop 8-9-6 liegen.
Auf Grund dieser guten Starthand wirst du dich versucht fühlen, slowzuplayen. Doch führt dieses Verhalten dazu, dass deine Gegner weitere Karten geschenkt bekommen.
Der Gegner könnte eine Straße zusammenstellen, wenn er eine 7 oder eine 5 erhält, oder sogar einen Flush vervollständigen. Es gilt, hoch zu setzen, um das eigene Blatt zu schützen.
Beispiel 2: Gefahr von Overcards entgegentreten
In diesem Beispiel hast du als Spieler A-8, während sich 2-5-8 im Flop befinden. Nun stellt sich die Frage, wie du dich mit diesem Top Pair und Top Kicker am besten verhältst.
Könnte man sichergehen, dass die anderen checken, so wäre das eine gute Option. Es könnte schließlich noch ein weiteres As oder auch eine 8 kommen. Doch muss man sich davor schützen, dass gefährliche Overcards wie König, Dame, Buben oder 10 auf den Turn kommen.
Darum solltest du zum Schutz deiner Hand so setzen, dass auf die anderen Spieler Druck ausgeübt wird. Viele Hände werden folden. Keinesfalls darfst du es deinen Gegnern leicht machen, zu callen. Kommt nämlich vielleicht ein König auf den Turn, so bist du geschlagen.
Protection bei komplexeren Spielen
Neben diesen relativ einfachen Beispielen wirst du jedoch auch komplexere Situationen beim Pokern finden, bei denen es ebenfalls nötig ist, dein Blatt zu schützen.
Korrektes Spielverhalten im Heads-up Pot
Hier kannst du ein Beispiel dazu finden, wie du dich in einem Heads-up Pot am besten schützen kannst. Für unser Beispiel gehen wir davon aus, das No Limit Hold’em gespielt wird, 6-handed, Blinds bei $0,50/$1,00. Du hast K-Q und raist auf $ 4, während der Big Blind mit 9-10 callt. Im Flop liegen Q-9-2.
Die meisten Spieler würden nun eine Wette knapp unter der Grenze des Pots setzen. Bei einer Equity von 1 : 75,8 % für dich und zu 24.2% für Big Blind haben beide Spiele eine positive Erwartung. Das ist für dich jedoch ungünstig und du solltest daher vermeiden, bis zum Showdown durchzuspielen.
Das kannst du mit deiner Bet verhindern. Du solltest $ 7 setzen, so dass du eine Situation schaffst, in der für den Big Blind 15,5 Big Blinds im Pot sind, während 7 gezahlt werden müssen. Du hast Kontrolle des Pots und spielst an deinem Turn Checkbehind.
Daher bekommt der Big Blind eine Free-Card und sein Erwartungswert wandelt sich in negativ um. So wird er den Pot mit größter Wahrscheinlichkeit aufgeben. Kaum ein Spieler wird sich in diesem Fall zum Weiterspielen der Hand entscheiden.
Geschütztes Spiel im Multiway Pot
Wenn du in einem Multiway Pot spielst, solltest du zunächst versuchen, das Feld der Gegenspieler zu verkleinern. An diesem Beispiel kannst du ersehen, wie du dich bei diesem Spiel schützen kannst.
Wir gehen für das Beispiel wieder von No Limit Hold’em aus, 6-handed, Blinds bei $0,50/$1,00. Du hast A-A und raist auf $ 4. Nun callt der Button mit K-Q, der Small Blind mit 5-5 und der Big Blind mit 10-8. Im Flop befinden sich K-9-8. Im Spielverlauf checken nun Small Blind und Big Blind.
Bei einer Equity-Verteilung am Flop von 1: 50.7 % für dich, 18.9 % für Button, 9.2 % für Small Blind, 21.2 % für Big Blind bist du eindeutig der Favorit. Du kannst den besten Gewinn erzielen, wenn du noch bewirken kannst, dass sowohl der Small Blind als auch der Big Blind folden. In diesem Fall hast du eine Gewinnerwartung von 1: 80 %.
Deine beste Strategie, um Small und Big Blind zum Folden zu bewegen, liegt darin, $ 15 zu setzen. Gehen wir davon aus, dass der Button callt und der Small Blind folded, so ergibt sich für den Big Blind eine Situation, in dem er kaum noch eine Gewinnerwartung hat und mit größter Wahrscheinlichkeit folden wird.
Was tun bei Implied Odds?
Wenn du No Limit Hold’em spielst, stellen die Implied Odds häufig deine größte Herausforderung. Gerätst du in eine Situation, wo du ein Top Pair Good Kicker hältst und schließlich am Turn ausgedrawt wirst, kannst du eine Hand folden. Wenn du hingegen ein Set hast, wirst du gerne raisen oder callen wollen.
Am Turn kann sich die Situation jedoch schnell ins Negative wandern. Die Implied Odds tragen dazu bei, dass ein Call in einer Situation einen positiven, aber in einer anderen Situation einen negativen Effekt haben kann. Sie basieren auf Erfahrungswerten. Die folgenden Beispiele verdeutlichen die Situation.
Beispiel 1: Was wenn ein Top Pair Good Kicker einem Open Ended Straight Draw gegenübersteht
Für dieses Beispiel ist das Szenario unseres Spiel wieder No Limit Hold’em, 6-handed, Blinds bei $0,50/$1,00. Du bist im Button und hast A-Ks. Nun raist du auf $ 4.
Im weiteren Spiel callt der Big Blind mit J-10, während sich im Flop K-9-8 befinden. Big Blind checkt und du raist auf $ 7. Nun gibt es keine Möglichkeit mehr, dass sich ein Call am Flop für den Big Blind rentieren kann.
Beispiel 2: Ein Fall von Set gegen Open Ended Straight Draw
Auch bei diesem Beispiel dient und weiterhin das gleiche Szenario beim Spiel: No Limit Hold’em, 6-handed, Blinds bei $0,50/$1,00. Auch dieses Mal bist du am Button und hältst bei diesem Spiel K-K und raist dann auf $ 4.
Wir gehen nun davon aus, dass der Big Blind mit J-10 callt und K-9-8 auf den Flop kommen. Abermals checkt Big Blind, während du auf $ 7 raist. Wenn nun der Big Blind bei seinem Turn seinen Draw trifft, entsteht einem All-in. Du hast nun 10 Outs auf Full House oder auf Quads.
Ein Open Ended Straight Draw stellt nun für dich einen positiven Erwartungswert dar. Jedoch musst du am Flop eine Overbet riskieren, um ein Suckout zu vermeiden.
Die Schwierigkeit besteht in diesem Fall darin, dass du eine ausgezeichnete Hand hast und von allen ausbezahlt werden willst, die eine schlechtere Hand haben. Jedoch ist es in einem Heads-up Pot fast unmöglich, einen ausreichenden Schutz gegen ein Suckout mit Implied Odds aufzubauen.
Beispiel 3: So verhalten sich Set und Open Ended Straight Draw und Flushdraw beim Multiway Pot
Bei einem Multiway Pot sieht die Sachlage häufig jedoch ganz anders aus. Das Spielbeispiel bleibt an sich das Gleiche: No Limit Hold’em, 6-handed, Blinds bei $0,50/$1,00. Wir gehen davon aus, dass alle Spieler etwa 100 Big Blinds vor der Hand haben und dass du wieder Button bist und nun 3-3 auf der Hand hältst.
Im Spielverlauf raist Under the Gun auf $ 4, du, Cutoff und Big Blind callen. Der Flop bringt nun K-Q-3. Big Blind checkt, under the gun raist auf $ 12. Nach einem Call von Cutoff raist du auf $ 45.
Nun heißt es, dich gegen einen Flushdraw oder eine Open Ended Straight Draw abzusichern. Tritt der Fall ein, dass entweder Under the Gun oder Cutoff einen Nutflushdraw haben, so befinden sich 85,5 Big Blinds im Pot, während nun 33 Big Blinds noch zur Bezahlung ausstehen.
Jeder der beiden Spieler hat nun noch 51 Big Blinds übrig. Mit deinem Set callst du nun an deinem Turn ein All-in und machst damit den Erwartungswert für deine Gegenspieler negativ. Dieser wiederholte Raise hat die Potgröße auf eine Dimension ansteigen lassen, die eine entscheidende Verringerung der Implied Odds hervorruft. In diesem Beispiel solltest du dich niemals nur auf das Callen beschränken.